

Text For The Month / Monatsspruch
Texts for the months of August and September 2014 Zu den Monatssprüchen August und September Bei den Texten liegt es mir daran, sie in ihrer gemeinsamen Quelle zu bedenken. Es ist das zweiteilige Buch der Chronik, das in der jüdischen Bibel, unserem Alten Testament, nach kritischer Überlegung dann an das Ende gesetzt wurde. Die Chronik enthält die Geschichte Israels von Adam bis zum Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem (um 500 v. Chr.), nach der Rückkehr des Volkes aus dem Exil. Der Verfasser stellt die Geschichte seines Volkes so dar, wie er sie in den Lebensverhältnissen seiner Zeit verstand. Er war Berichterstatter, aber hauptsächlich Lehrer der göttlichen Verheißungen. Er hatte neben den alten biblischen Texten weitere historische Berichte zur Verfügung. Er zitiert viel wörtlich aus anderen Büchern der Bibel, und räumt auch den Königen David und Salomo, als Werkzeug in Gottes Plan zum Heil der Menschheit, viel Platz ein. Da ist er nicht objektiv, wenn er die Ruhmestaten der Könige hervorhebt, aber ihre Verfehlungen verschweigt. Das nicht von Gott gewollte wird vom Chronisten ignoriert. Aus seiner Sicht helfen negative Aussagen nicht. Ihn bewegt die Sorge um das erwählte Volk, die Neubegründung der Gottesgemeinde mit Gesetz und Kult. Sein großes Interesse an der Musik lässt die Vermutung zu, dass er selbst ein Sänger aus dem Stamme Levi war, der zur Zeit Salomos 4000 Musiker im Tempeldienst hatte. Das Buch der Chronik bietet viele bis heute ungelöste Fragen. Es ist aber gut, dieses Buch in der Bibel zu haben, auch wenn das Geschlechtsregister in den ersten neun Kapiteln trockene Lektüre ist.
August 2014Singt dem Herrn, alle Länder der Erde! Verkündet sein Heil von Tag zu Tag. 1. Chronik 16,23 Die Bibel gibt an vielen Stellen Zeugnis davon, daß Israel ein sangesfrohes Volk war, das den Ablauf des Lebens mit seinen Liedern begleitete. Die Bedeutung des Singens ist auch in unserem Leben, und das zu allen Zeiten, offensichtlich. Von daher ist uns der Monatsspruch bereits vertraut. Und dies kommt dann in einer Fülle von Zitaten auch reichlich zum Ausdruck. Der Text weist uns auf beides, das Lob Gottes und die Verkündigung seines Heils an unsere Mitmenschen. Diese zweifache Bedeutung, ganz im Sinne des Gebotes der Gottes- und Nächstenliebe, begegnet uns in großer Vielfalt. Hierzu einige Beispiele: Als Sänger und Musikant Gottes hatte sich Johann Sebastian Bach verstanden, wenn er auf fast alle seine Tonwerke das Zeichen setzte: SDGL - das heißt Soli Deo Gloria - Gott allein die Ehre! Und wie er schrieb: “… alle Musik … nur zur Ehre Gottes und Rekreation des Gemütes. Wo dies nicht in acht genommen wird, da ist es keine eigentliche Musik, sondern ein teuflisches Geplärr und Geleier.” Von dem Dichter Johann Gottfried Seume stammt das geflügelte Wort: “Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.” Es kommt aus einem Gedicht, das mit dem Vers endet: “Des Gesanges Seelenleitung bringet jede Last der Arbeit schneller heim, mächtig vorwärts geht der Tugend Keim; weh’ dem Lande, wo man nicht mehr singet!” Aus unseren Gesangbüchern könnte ich viele Lieder zitieren, die das Thema des Monats aufgreifen. Da ist allem voraus der mündlich überlieferte Kanon: “Lobet und preiset, ihr Völker den Herrn, freuet euch seiner und dienet ihm gern. All ihr Völker, lobet den Herrn”. Oder das Lied von Paul Gerhardt: “Sollt ich meinem Gott nicht singen …”. Vom Kirchenvater Augustinus stammt ein Wort, das unserem christlichen Glauben, wie allem, was in dieser Welt auf uns zukommt, den Rat gibt: “Erklären können wir’s nicht, schweigen dürfen wir nicht - also lasst uns singen!” Augustinus wird auch zugeschrieben: “Wer singt, betet doppelt.” Beten und Singen zur Ehre Gottes sind die dankbare Antwort des Glaubens an Gottes Gnade und Allmacht, die wir nicht erklären können. Nun sei auch erwähnt, daß Singen ja nicht allein Ausdruck geistlicher Natur, sondern vordergründig säkularer Art ist. Es ist ein Zeichen unserer Zeit, das durch akustischen Lärm jedes Wort, das ja zum Lied gehört, gar nicht mehr gehört, geschweige denn bedacht werden kann. Dies ist nicht direkt Thema des Monatsspruchs, aber doch nicht ohne Konsequenz für den singenden Glauben. Dazu ein Motto über dem Chorgestühl einer alten Dorfkirche in Cornwall: Amor, non clamot, ascendit in aures Dei - Liebe, nicht Lärm, erhebt sich zu den Ohren Gottes.
September 2014Be strong, and of good courage. Fear not; be not dismayed.
The Chronicler uses Moses as a symbolic role model. God willed that Moses was not to lead his people across the Jordan into the Promised Land, and Moses accepted the inevitable. His usefulness being at an end, he handed the leadership of his people to Joshua, without fear for the future of his work. He had fulfilled his part, but like any other man, he was not indispensable. Therefore I chose an image of Moses, looking into a bright future, to accompany the text. It is based on Paula Jordan’s woodcutting in “Schild des Glaubens”. Bernd Hildebrandt |
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